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Ultrastabile SPS beschleunigen Verarbeitungszeit in lappländischer Goldmine

Heidelberg, Deutschland, 11. Februar 2014 --- ABB lieferte zur Leistungssteigerung des Automatisierungssystems in der Goldmine von Agnico Eagle acht seiner neusten speicherprogrammierbaren Steuerungen (SPS) zur Gerätesteuerung unter schwierigsten Betriebsbedingungen und extremen Witterungsverhältnissen. Die SPS werden die Sedimentierung in der Aufbereitungsanlage von Europas größter Goldmine steuern: Die Mine von Agnico Eagle im Norden Finnlands, 150 km im Inneren des Polarkreises unweit der Stadt Kittila. 

 

ABB erhielt den Zuschlag für das Hauptautomatisierungssystem der Goldmine. Auf Grundlage seines 800xA Automatisierungssystems und seiner industriellen IT-Infrastruktur hat das Unternehmen die elektrische Automatisierung dann konfiguriert und installiert. Im Rahmen des Projekts kam eine große Anzahl an Automatisierungskomponenten von ABB wie Bedienerinterfaces der Serie 800 und AC500 SPS zur unterirdischen Steuerung der Pumpen, Lüftungssysteme und Motoren zum Einsatz, die unter anderem zur Erzzerkleinerung und -verarbeitung verwendet werden.

 

Doch viele Bestandteile des Anlagenzubehörs stammen von anderen Anbietern. Dazu gehören SPS, die mit der Sedimentierungsanlage geliefert wurden, die einen Teil der Aufbereitungsanlage der Mine bildet. Bei den SPS handelt es sich um die gebräuchliche Industrieausführung, die in frostgeschützten Schaltschränken in der Mine  untergebracht werden mussten. Allerdings musste diese Anlage seit der Installation wegen der Umgebung der Mine mehrmals den Betrieb anhalten. Diese weist nämlich eine hohe Luftfeuchtigkeit bei eisigen Temperaturen von bis zu -40 °C auf. Wird der Betrieb im Winter angehalten, kann das ernste Auswirkungen haben, da die Wetterbedingungen das Problem schnell vergrößern, weil Leitungen zufrieren.

 

Es kam zu vier bis fünf Unterbrechungen im Jahr, die auf Stromausfälle, extreme Kälte oder Wassertröpfchen zurückzuführen waren, die sich auf den SPS-Modulen bildeten, wenn die Türen der Kästen geöffnet waren. Im Winter kann Wasser innerhalb weniger Sekunden kondensieren - beinahe im selben Augenblick, in dem die Türen der Kästen geöffnet werden und kein Schutz gegen eindringende Nässe mehr besteht - wegen der niedrigen Temperaturen und der feuchten Luft in der Nähe der Aufbereitungsanlage. Dasselbe Problem kann auch im Frühling auftreten, wenn sich die Temperaturen am Tag und in der Nacht zwischen -25 °C und 15 °C bewegen, wodurch das Kondensationsverhalten stark begünstigt wird.

 

Die Minenbetreiber beschlossen, diesen Teil des SPS-Systems zu verbessern und so die Zuverlässigkeit und Systemverfügbarkeit zu erhöhen. Sie waren äußerst zufrieden mit den SPS, die Ihnen in der warmen und feuchten Umgebung unter der Erde die Steuerung ermöglichten. So wandten sie sich an den Verkäufer, den Automatisierungsanbieter ABB, der eine Lösung auf Grundlage der SPS AC500-XC vorschlug. AC500-XC ist die Ausführung der bekannten SPS-Produktreihe AC500 für "extreme conditions" (extreme Bedingungen), die unter der Erde installiert wird. Sie verfügt über einen integrierten Schutz gegen eine Vielzahl von Bedrohungen, die von den rauen Umwelt- und Betriebsbedingungen herrühren, wie hohe und niedrige Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, geringer Luftdruck, Salznebel, gefährliche Gase sowie Vibration und Erschütterung. In diesem Fall werden die neuen AC500-XC SPS von ABB am überirdischen Verarbeitungszentrum der Mine installiert. Dabei befinden sich einige E/A-Module bei einer entfernten Wasserpumpstation, wo sie über ProfiNET angeschlossen sind.

 

Der Bergbau ist eine der wichtigsten Einsatzbereiche dieser SPS. Das raue Klima in Kittila stellt für die AC500-XC SPS kein Problem dar. Sie kann bei Temperaturen von -30 °C betrieben werden, mit zuverlässiger Inbetriebnahme bei Temperaturen von bis zu -40 °C, womit sie für die potenziell auftretenden Schwierigkeiten mehr als ausreichend gewappnet ist. Ihre Leiterplatten sind zum Schutz gegen das Eindringen von Nässe oberflächenkonform beschichtet. Zudem ist die SPS gegen Vibration und Erschütterung geschützt und hält einer großen mechanischen Belastung stand, wie Beschleunigungen von 4 g Rauschschwingung bis zu 500 Hz oder 2 g Sinusschwingung. Aufgrund dieses integrierten Schutzes werden die SPS von ABB in gewöhnlichen, preisgünstigen, nicht isolierten Schaltschränken installiert, wobei die Frostschutz-Heizung entfällt.

 

"Ultrarobuste SPS-Technologie eröffnet neue Gestaltungsmöglichkeiten, sodass die Automatisierungstechnik dort platziert werden kann, wo der Steuerungs-E/A gebraucht wird - in vielen Fällen ohne hochspezifische Umweltschutzvorkehrungen, wie bei dieser im Polarkreis angesiedelten Mine", sagt Risto Haavisto von ABB Finnland.

 

Die Goldmine von Agnico Eagle in Finnland befindet sich in Kittila im Norden der Region Lappland. Bei einer ungefähren Nutzung bis 2037 werden die Ressourcen von Kittila auf fast 33 Millionen Tonnen geschätzt. In der Mine sind über 600 Mitarbeiter und Dienstleister beschäftigt, zumeist Einheimische, die damit einen großen Beitrag zur lokalen Wirtschaft leisten. Ursprünglich wurde das Erz ab 2008 aus zwei offenen Gruben gefördert, seit 2010 wird es unterirdisch abgebaut. Aktuell werden täglich etwa 3.000 Tonnen mit Transportfahrzeugen über ein 3 km langes Rampensystem zum Zerkleinern an die Oberfläche gebracht.

Weitere Information: www.abb.com/plc

 

ENDE

Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

ABB Automation Products GmbH, Eppelheimer Strasse 82, D-69123 Heidelberg, Deutschland. t: +49 (0)6221 701 11 89; plc.sales@de.abb.com

 

Ansprechpartner für die Redaktionen: Matthias Erhardt